Hauptsache gesund
Der DAX zwischen Japan, Deutsche Bank und gefährlichem Halbwissen
Jaja, was sah es alles so mies aus. Deutsche Zeitungen schrieben vorletzte Woche noch - als der DAX so "tief wie im Oktober 2014" schloss - dass das nun der Beginn einer weiteren "Abwärtsspirale" ist. Anleger fliehen aus "Risikopapieren" in "sichere Häfen" wie Japanische Yen und Gold (was durchaus zum schmunzeln einlädt, denn Gold weist auf 10 Jahressicht eine um gerade mal 9 Prozentpunkte geringere Volatilität aus als der DAX). Eine Deutsche Bank erlaubt sich an einem einzigen Handelstag 16% an Marktkapitalisierung zu verlieren - ein Affront! Auch Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus, die gelben "Engel des Finanzsektors", gingen mit einem beachtlichen Minus aus dem Handelstag. Eine Tragödie.
Aber kein Grund zur Sorge, denn bereits am nächsten Tag zogen uns Deutschlands größte Geldhäuser wieder aus dem Abgrund. Satte Gewinne fuhren die Aktien einer Commerzbank und einer Deutsche Bank ein. Gut dass wir so renommierte Schwergewichte im DAX haben! Obgleich die Bewegungen dieser beiden Aktien in letzter Zeit eher einem epileptischem Anfall gleichen, so sorgen sie doch dennoch immer wieder für Überraschungen. Genau so Japans Wirtschaft. Da brach doch glatt mal das Bruttoinlandsprodukt im viertel Quartal 2015 ein während in China (exportstärkste Nation) im Januar 2016 der wichtigste Wirtschaftssektor, quasi die Existenzgrundlage, nämlich der Exportsektor um 11,2% zerschmolz. Herrlich - da muss ein DAX doch glatt mal 2,7% höher schließen. Wieso auch nicht. Man verkauft als Versicherung ja schließlich auch gerne die Brandversicherung für das Übungsgelände des örtlichen Pyrotechniker-Vereins der regelmäßig Anfängerkurse für Indoor-Feuerspucker anbietet.